Deutschland kriegstüchtig? Wir sind nicht einmal auf „normale“ Katastrophen vorbereitet!

(Greiz). In der Bundespolitik wird aktuell immer wieder schwadroniert „Deutschland muss kriegstüchtig werden!“ Milliarden fließen (oder: versickern) aktuell in die Bundeswehr. Was aber ist mit der Zivilbevölkerung? Laut Planungen des Innenministeriums gibt es Schutz nur für ein (in Worten: ein!) Prozent der Bevölkerung! Sind wir auf echte Katastrophen (völlig abseits vom Horrorszenario eines Krieges) vorbereitet? Nein! Öffentliche Schutzräume gibt es in Greiz nicht (so die Antwort des Greizer Bürgermeisters auf eine Anfrage der AfD-Bürgerfraktion). Und auch sonst steht der Greizer BM eher auf der Bremse, sich mit unangenehmen Themen zu befassen. Auch wenn Katastrophenschutz tatsächlich primäre Aufgabe des Landkreises ist, hoffen die Bürger auf den gut bezahlten Bürgermeister.

Lackmustest Pflege: Was passiert eigentlich, wenn der Strom länger weg ist?

Vor mehreren Jahren war nach einem Kabelschaden „nur“ für rund 17 Stunden und „nur“ in Berlin-Köpenick der Strom weg. Krankenhäuser müssen Notstromaggregate vorhalten (Pflegeheime übrigens nicht). Dennoch versagte im DRK-Klinikum Köpenick das Notstromaggregat sehr schnell. Patienten der Intensivstation und von anderen Stationen mussten verlegt werden. Was ist, wenn so etwas – längerfristig – in Greiz passieren würde? Lassen wir das Kreiskrankenhaus erst mal weg. Testen wir nur mal normale Pflegeeinrichtungen.

Aufruf an Geschäftsführer, Pflegeleitungen und Pflegekräfte: Spielen Sie das folgende Szenario einfach mal für Ihre Einrichtung oder sich persönlich durch!

Kein Mensch will oder erwartet einen Blackout. Auch die Menschen in Südeuropa nicht. Und doch gab es genau diesen im Frühsommer 2025! Will die Feuerwehr einen Brand oder das DRK einen MANV-Fall (Massenfall von Verletzten)? Nein! Dennoch üben beide Hilfsorganisationen solche Szenarien regelmäßig. Aus gutem Grund: Um vorbereitet zu sein und ohne Panik helfen zu können. Üben Pflegeeinrichtungen (auch ambulante Dienste, denn bei Blackout fallen sehr schnell die Tankstellen aus) solche Szenarien? Das wissen wir als Redaktion leider nicht. Aber wir stellen Ihnen dazu einen kleinen Test zur Verfügung – hier die Ausgangslage:

Was passiert bei einem Blackout?

Wie bei jeder Übung: Die Lage wird schlimmer….

Tag 3: Die Lage wird ernst.

… und mit einem Notfall in der Nachtschicht noch schlimmer:

Die Lage eskaliert zum Notfall.

Wo stehen Sie, wo steht Ihre Einrichtung bei einem solchen Szenario?

Haben Sie das o.g. Szenario – allein oder mit Führungskräften/ Kollegen – einmal durchgespielt? Wurde dies in Teammeetings thematisiert? Haben Sie das überhaupt einmal geübt? Wo stünden Sie bzw. Ihre Einrichtung bei Tag 3 mit einem solchen Notfall? Hätten Sie überhaupt PMR-Geräte zwischen den Stationen? Hätten Sie Gegensprechstellen außerhalb Ihrer Einrichtung? Mit anderen Worten: Sind Sie auf einen solchen Notfall vorbereitet?

Wir alle müssen uns aber fragen: Stünden überhaupt Menschen zur Verfügung, die über zivilen Notfunk (also die zugelassenen Frequenzen der PMR-, Freenet-, CB- oder auch Amateurfunker) die oben simulierte „Meldekette“ aufbauen könnten?

Mit dem Projekt „Bürger-Notfunk“ könnten auch Sie helfen!

Genau aus diesem Grund hat die Heimatstiftung Greiz-Vogtland e.V. das Bürgerprojekt „Bürger-Notfunk“ entwickelt. Unser Träger sucht dafür engagierte Menschen, sich sich ggf. schon für Funkbetrieb interessieren oder sich dem Thema gerne widmen würden. Es ist – wie so oft bei der Heimatstiftung – ein Projekt nach dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“. Wir können gemeinsam aufbauen, dass die fiktive Pflegefachkraft Carin auf ihren Hilferuf auch eine Antwort erhält.

Wenn Interesse besteht, gibt es einen Teil 2, wo wir in Grundzügen den Funkverkehr und dessen Dokumentation behandeln. Keine Raketenwissenschaft, alles mit gesunden Menschenverstand erlernbar. Sehr gern sprechen wir Senioren an- denn auch außerhalb des Notfunks ist PMR-/Freenet- oder CB-Funk eine tolle Möglichkeit, ohne aufwändige Prüfungen auch bei schlechten Wetter mit der Welt in Verbindung treten zu können.

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