(Greiz). Trotz wiederholter Nachfragen wird der Heimatbote Vogtland (HBV) vom Bürgermeister Alexander Schulze tapfer ignoriert. Dies nicht nur in seiner Funktion als Bürgermeister der Stadt Greiz, sondern auch als Aufsichtsratsvorsitzender städtischer GmbH´s. Eigentlich schadet er damit sich selbst (warum sollten wir dann freundlich über ihn berichten?) – und natürlich der Stadt Greiz. Denn viele Events in der Stadt Greiz gehen „unter“, weil die regionalen Printmedien kaum noch jemand ordert. Deren Onlineauftritte werden hinter einer kostenpflichtigen Bezahlschranke (pay wall) versteckt, was bei uns nicht der Fall ist.
Unser Medienprojekt „Heimatbote Vogtland (HBV)“ soll dazu dienen, Vereine und Aktivitäten zu vernetzen. Dafür vorher zu werben oder danach darüber zu berichten. Das kann die – gleichfalls ehrenamtlich tätige – HBV-Redaktion nicht allein. Dafür bedarf es der Mithilfe der Greizer und ihrer Vereine. Denn PR-Arbeit (public relations = das Pflegen öffentlicher Beziehungen) tut allen gut.

Bürgermeister verweigert Artikel im Bürgermagazin – und schweigt sich zu den Gründen aus
Unser „Verleger“, die Heimatstiftung Greiz-Vogtland (HSt GRZ-V) e.V., hatte sich wiederholt an den Greizer Bürgermeister mit der Bitte gewandt, im Bürgermagazin der Stadt Greiz (primär aus Steuermitteln finanziert!) über ihr Bürger- bzw. Medienprojekt „Heimatbote Vogtland (HBV)“ berichten zu dürfen. Die Heimatstiftung ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Greiz. So wie viele andere auch. Dieses Projekt soll dazu dienen, Vereine und Menschen in und aus Greiz bekannter zu machen. Also für die Stadt Greiz und die Region Vogtland zu werben.
Zunächst herrschte in der Stadtverwaltung Konfusion, wie man mit dem Verein nun umgeht. Am besten erst mal gar nicht. Nach mehrfachen Nachfassen kam man dann nicht umhin, mitzuteilen, dass die Entscheidung nun auf dem Tisch des Greizer Bürgermeisters (BM) liegen würde. Danach: Erneute Funkstille. Auf nochmaliges Nachfassen erfolgte die Mitteilung, dass der Bürgermeister keine Zustimmung zur Veröffentlichung redaktioneller Artikel des Vereins (Ziel: dieses Bürgerprojekt bekannter zu machen) erteilt hat. Die direkte Nachfrage beim Bürgermeister durch René Kramer, Präsident der Heimatstiftung GRZ-V, zu den konkreten Gründen blieb dann wieder gänzlich unbeantwortet. Das kennen auch viele Bürger: Ohne Fotoapparat bekommt man vom Greizer Bürgermeister weder ein Lächeln noch eine inhaltlich belastbare Antwort.
Ignoranz wird inzwischen auf alle städtische Bereiche und Gesellschaften ausgeweitet
Diese Form der Ignoranz betrifft aber nicht nur das Rathaus selbst. Als Dienstherr kann der Bürgermeister dies auf alle städtischen Bereiche ausweiten. Sei es für den Bereich Tourismus (Greiz-Information) oder (als Aufsichtsratsvorsitzender) zum Beispiel auch für den Bereich des Eventmanagements, der nach Auflösung des Stadtmarketingvereins Greiz in der städtischen Greizer Freizeit- und Dienstleistungs- (GFD) Gesellschaft mbH & Co. KG angesiedelt wurde.
Nach Informationen der Redaktion sind nahezu alle Geschäftsbereiche der GFD hochgradig defizitär. Dies spielte im Herbst 2024 im Greizer Stadtrat (im öffentlichen Teil) bei der Vorstellung des sogenannten Beteiligungsberichtes eine nicht unwesentliche Rolle. Drängende Nachfragen von Stadträten zu diesem fragwürdigen Status – angesichts einer klammen Haushalts (HH)-Lage und Nichtvorlage des Haushalts 2025 – wurden sowohl seitens der Geschäftsführung als auch des Bürgermeisters mit Schweigen „beantwortet“. Beim Schwimmbad/Sommerbad als Bereich der Daseinsvorsorge ist dies noch hinnehmbar (man denke u.a. an das Ablegen des Seepferdchens sowie an das Schulschwimmen). Andere Bereiche wie die Eisbahn sollen aber selbst dann erhebliche Verluste gemacht haben, während sie wegen Corona gar nicht geöffnet hatten. Auch der Eventbereich soll zu diesen Verlustträgern zählen.
Umso unverständlicher, warum sich dieser Bereich dann den Luxus der Ausgrenzung leisten kann (oder exakter: leisten muss). Denn mit der Einbindung in die GFD handelt es sich mit um die Ausübung eines kaufmännischen Geschäftsbetriebes. Und hier gilt seit alters her: „Klappern gehört zum Handwerk“. Je mehr für die Veranstaltungen geworben wird (bei uns im HBV sogar kostenlos), umso höher ist die Chance auf gute Besucherzahlen. Es treten nämlich nicht nur die für eine schöne und lebendige Stadt ein, die dafür sogar bezahlt werden. Denn ohne die vielen Greizer, die sich ehrenamtlich und mit vielen Ideen für die Stadt und ihre Region engagieren (neben der Heimatstiftung GRZ-V u.a. dem Verein „GreizER leben“ mit dem – wohl auf Kippe stehenden – Suppenfest, dem Neustadtverein, den Tanz- und Sportvereinen und vielen mehr) würde es vermutlich zappenduster aussehen.
Da es nach wie vor keinen Haushalt 2025 gibt, steht zu befürchten, dass die wahren Streichorgien erst noch folgen. Denn „von oben“ kommt kaum noch Geld. Die Pflichtaufgaben werden nicht weniger. Also kann nur im Bereich der sogenannten „freiwilligen Leistungen“ gestrichen werden. Die AfD-Bürgerfraktion und die Fraktion IWA-Pro Region wurden seit Juni 2024 von den Fraktionen CDU/Gemeinsam für Greiz und SPD/LINKE/Grüne standhaft ignoriert, deren Vorlagen abgeschmettert. Dann wird es spannend, ob sich diese „bösen Fraktionen“ als Steigbügelhalter dafür hergeben, Mehrheiten zu besorgen. Zum Beispiel, wenn diese im eigenen Lager der „Allwissenden“ wackelt. Der Landrat agierte im Kreistag genauso und hat dafür erste Quittungen und Schrammen bekommen. Dieser Lackmustest dürfte dem Greizer Bürgermeister erst noch bevorstehen.
Greiz kann sich den Luxus eines „Nasenfaktors“ schon lange nicht mehr leisten. Egal wie man persönlich zueinander steht – alle sollten lernen, den Nasenfaktor beiseite zu legen. „Gemeinsam für Greiz“ war bisher nur eine leere Wahlkampfparole. Dabei tut genau das Greiz so Not. Weder die CDU noch der Stadtrat insgesamt haben den Anspruch auf Ideen gepachtet. Sondern alle haben nur ein Mandat, Greiz nach vorn zu bringen. Dann sollte man sich dabei nicht gegenseitig im Weg stehen. Ignoranz und fehlende Kommunikation tut aber genau das.
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