Wahlkampf geht in die Endphase. Kandidaten in Mohlsdorf-Teichwolframsdorf unterscheiden sich deutlich.

BM-Kandidat Götz Fritsch (IWA-PR) legt selbst Hand an bei der Verschönerung der Gemeinde (Foto: privat)

(Mohlsdorf-Teichwolframsdorf/LK Greiz). Am kommenden Sonntag (14.09.2025) haben die Einwohner aller Ortsteile der Landgemeinde Mohlsdorf- Teichwolframsdorf die Qual der Wahl. Zur anstehenden Neuwahl des Bürgermeisters der Landgemeinde stehen Michael Täubert (CDU) und Götz Fritsch (Interessengemeinschaft für Wirtschaft und Arbeit-Pro Region, IWA-PR) auf dem Wahlzettel. Andere Parteien fanden keine eigenen Kandidaten und gaben auch keine Wahlempfehlungen ab. Auch die AfD stellt keinen eigenen Kandidaten, unterstützt und wirbt bei ihren Anhängern aber für die Wahl von Götz Fritsch als neuen Bürgermeister. Sogar Landesvorsitzender Björn Höcke wirbt aktuell in einem Video für den parteilosen Bewerber und dessen Kompetenz (über das Kennenlernen zur Büroeröffnung hatte HBV hier berichtet).

Präsentation der Kandidaten unterscheidet sich im Detail durchaus

Wahlkampf ist Wahlkampf? Mitnichten. Beide Kandidaten standen (und stehen) für Bürgergespräche zur Verfügung und führen auch engagiert den „Straßenwahlkampf“. Auch Wahlwerbespots, selbst oder durch Unterstützer, haben beide Kandidaten schon unter das Volk gebracht. Dennoch unterscheidet sich die Präsentation der beiden Kandidaten im Detail durchaus deutlich.

Fritsch zeigt sich in der Landgemeinde eher als „stiller Macher“

Götz Fritsch (Teichwolframsdorf) ist seit Beginn seiner Kandidatur häufig in den Gemeinden zu sehen – an Infoständen, bei Veranstaltungen und auch sonst mischt er sich gern unters „Volk“, um mit den Bürgen zu reden und schon jetzt zu erfahren, „wo der Schuh drückt“. Er wirbt nun aktiv, wie es vor Wahlen selbstverständlich ist. Aber sonst ist er eher der „stille Macher“ und greift auch selbst zum Werkzeug, wenn es in der Gemeinde etwas zu reparieren gibt. Fritsch zeigte dabei bereits handwerkliche Fähigkeiten als Maler, als er ein Brückengeländer in Teichwolframsdorf optisch auf Vordermann brachte. Auch aktuell werkelt er mit der Flex in der Landgemeinde, um Geländer auf einen neuen Anstrich vorzubereiten. Bei der Bundeswehr würde man dazu „Führen durch Vorbild“ sagen. Als Finanzwirt mit Verwaltungserfahrung eher ungewöhnlich, dafür umso sympathischer.

Gerade durch dieses persönliche Engagement für die Gemeinde hat er inzwischen zahlreiche Unterstützer in der Bevölkerung. Nicht zuletzt aus der mittelständischen Wirtschaft, denn man will auch weiterhin einen bürgernahen und bodenständigen Bürgermeister, der wie seine Vorgängerin agiert. Dabei profitiert er von der Unterstützung durch die aktuelle Amtsinhaberin, Bürgermeisterin Petra Pampel. Er begleitete sie zu zahlreichen Auftritten und sagt von sich selbst, dass er „täglich neues über die lösungsorientierte Führung einer Gemeinde von der Amtsinhaberin aufsaugt wie ein Schwamm„. Lernfähigkeit und -bereitschaft ist sicher nicht die schlechteste Eigenschaft für einen Nachfolger, der in die großen Fußstampfen der Amtsinhaberin tritt.

Medienprofi Täubert setzt massiv auf Papier, ist aber nicht unumstritten

CDU-Kandidat Michael Täubert (Mohlsdorf) setzt ganz massiv auf Plakate und Flyer. Kraft seiner Medienfirma (aus der er sich – wohl schon in der Gewissheit eines Wahlsieges – zurückgezogen hat) überschwemmt er die Ortsteile mit Plakaten und die Haushalte mit Flyer. In der Landgemeinde ist er bekannt dafür, sich werbewirksam zu präsentieren. Andere halten ihn dagegen für einen „Blender“. Wenig Verständnis zeigen einige Wähler nämlich bezüglich der „Einheit von Wort und Tat“.

Sie nehmen ihm massiv übel (und kommunizieren dies auch offen), dass er zwar Spenden für die Anschaffung einer Hüpfburg sammelte, bei der Anschaffung die Gelder dann aber in dessen Unternehmen flossen. Denn die Spenden wurden nicht direkt an die Feuerwehr zur Anschaffung einer Hüpfburg übergeben. Sondern die Hüpfburg wurde von seinem Unternehmen angeschafft und nun zur Vermietung angeboten. Diese Einnahmen werden dann aber bei anderen Unternehmen angepriesen als „Spende für die örtliche Feuerwehr“, erfährt man aus der Bevölkerung. Wie sein Konkurrent hat Täubert zwar genau erkannt, wie wichtig es ist, das Ehrenamt zu unterstützen. Doch sollte dabei kein „Geschmäckle aufkommen“, wie es auch bei seiner Einladung einiger Bürgermeister aus den umliegenden Gemeinden geschah. Hier sollten die Eingeladenen und die Bürger von einem gemeinsamen Austausch profitieren. Zu guter Letzt kristallisierte sich diese Veranstaltung jedoch als versteckte Wahlwerbung heraus.

Es geht in der Landgemeinde also momentan sehr turbulent zu. Man darf gespannt sein, für welchen Kandidaten sich die Einwohner der Landgemeinde entscheiden. Bei nur zwei Kandidaten dürfte die Wahl bereits am 14.9.25 ohne weitere Stichwahl entschieden sein.

BM-Kandidat Götz Fritsch (IWA-PR) legt selbst Hand an bei der Verschönerung der Gemeinde (Foto: privat)

Kommentar hinterlassen zu "Wahlkampf geht in die Endphase. Kandidaten in Mohlsdorf-Teichwolframsdorf unterscheiden sich deutlich."

Hinterlasse einen Kommentar