Projektaufruf „Sanierung kommunaler Sportstätten“

Beteiligt sich Greiz am Projektaufruf "Sanierung kommunaler Sportstätten"? (Screenshot: Website BBSR)

Bundesprogramm SKS gestartet – dröhnendes Schweigen dazu in Greiz

(Berlin/Greiz). In ihrer Pressemitteilung hatte die Geschäftsleitung der Greizer Freizeit-und Dienstleistung (GFD) GmbH & Co.KG die Schließung der Eisbahn Greiz mitgeteilt und begründet. Dies führte durchaus zu Betroffenheit in der Bevölkerung. Vielen dürfte angesichts klammer Kassen schon klar sein (oder werden), dass der Spruch „Ohne Moos nix los“ eben leider auch für kommunale Einrichtungen gilt.

Zahlreiche Greizer Leuchttürme- aber eben kaum Geld zum Erhalt oder notwendiger Sanierungen

Greiz leistete sich seit Jahrzehnten zahlreiche freiwillige „Leuchttüme“ – offenbar ohne über die notwendige finanzielle Leistungsfähigkeit zu verfügen. Vogtlandphilharmonie, Vogtlandhalle, Schwimmhalle/Freibad, Eisbahn und zuletzt die als „Ringerhalle“ bekannte Dreifelder-Sporthalle – die Vereinsförderung noch gar nicht berücksichtigt. Was haben diese Einrichtungen alle gemeinsam? Sie waren und sind von Beginn an hochdefizitär. Eigentlich seit Jahren nur noch leistbar, weil die Energieversorgung Greiz (EVG) GmbH ihre (kommunalen) Gewinnanteile an die GFD auszahlen muss. Im Klartext: Die EVG-Kunden bezahlen verdeckt die Verluste via Quersubventionierung. Auch wenn sie die Einrichtungen nicht nutzen wollen – oder körperlich gar nicht können. Aber auch die EVG-Gewinne sind rückläufig und decken die auflaufenden Verluste der GFD nicht mehr ausreichend.

BBSR veröffentlicht Projektaufruf: Bundesprogramm SKS könnte zumindest bei der Schwimmhalle helfen.

Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hat auf seiner Website den Projektaufruf zum Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Sportstätten (SKS)“ veröffentlicht, der am 16.10.2025 startete und bis 15.01.2026 läuft. Bundesweit stehen dafür 333 Millionen Euro zur Verfügung, näheres dazu findet man hier. Antragsberechtigt sind nur die Kommunen, Vereine (und privatwirtschaftliche Gesellschaften) dagegen nicht.

Beteiligt sich Greiz am Projektaufruf „Sanierung kommunaler Sportstätten“? (Screenshot: Website BBSR)

Für die sanierungsbedürftige Vogtlandhalle dürfte das Programm nicht gelten. Aber die Eisbahn Greiz ist ebenso eine Sportstätte wie die sanierungsbedürftige „Wolfgang-Reißmann-Schwimmhalle“ Greiz. Müsste man abwägen, wäre der Schwimmhalle aufgrund des Breitensport (Baby-/Familien/Seniorenschwimmen, Behindertensport, Freizeitschwimmen, Wasserwacht, Schwimmklub) sicher der Vorzug zu geben. Das Problem: In Greiz hört man dazu nichts.

Dröhnendes Schweigen in Greiz- keine Information an Stadträte im Rahmen der Haushaltdebatten

Gern würden wir positiver schreiben. Aber offenbar meint Bürgermeister (BM) Alexander Schulze (kraft Amt auch GFD-Aufsichtsratsvorsitzender) immer noch, trotz laufender Haushaltdebatten (man munkelt von einem Millionendefizit) die Stadträte ausgrenzen zu können. Es gab keine konkrete Information zum Bundesprogramm SKS beim Beschluss des Haushaltes (HH) 2025. Eine politische Willensbildung dazu hat der BM bisher weder angestoßen noch forciert. Auch in der – via Sonderstadtrat von der IWA beantragten – Debatte zum HH 2026 gab es dazu keine Ausführungen des BM. Insofern ist bisher fraglich, ob sich die Stadt Greiz überhaupt an diesem Bundesprogramm beteiligen will. Sein Informationsverhalten gegenüber dem Stadtrat ist und bleibt unterirdisch. Nur wenige Fraktionen nehmen dies nicht hin und fordern diesbezüglich eine Änderung des Kommunikationsverhaltens zwischen den beiden Organen der Stadt.

Kommentar:

BM Schulze hält die 30 Stadträte offenbar für seine „Klatschhasen“? Die alles durchzuwinken haben, was seine Verwaltung als „Wünsch-Dir-was“-Liste vorlegt? Einige Funktionsträger scheinen sich tatsächlich so zu bewegen, da immer eilfertig dem BM Recht gegeben wird. Zugleich erwartet der BM aber die Sparvorschläge aus den Reihen der Stadträte? Die sind doch aber ehrenamtlich tätig und haben keine 200-Mann-Verwaltung im Rücken! Schulze vergisst, dass laut Thüringer Kommunalordnung der Stadtrat und der Bürgermeister die Stadt gemeinsam verwalten. Ohne Informationsfluss wird das aber nicht funktionieren – wie die Schieflage der Stadt Greiz leider eindrucksvoll unter Beweis stellt.

Man darf gespannt sein, welche Fraktion im Greizer Stadtrat den „Heimatbote Vogtland“ aufmerksam liest und das dröhnende Schweigen der Stadtverwaltung zu möglichen Chancen bzgl. der Sanierung Greizer kommunaler Sportstätten beendet.

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