(Greiz/Mohlsdorf/Zwickau). „Drohnen können Menschenleben retten“, mit diesem Motto wollen jungen Menschen ihr kostenintensives Hobby in den Dienst der Gesellschaft stellen. Lara-Maria Telz (Zwickau), Lennox Lasch (Greiz) sowie Marco Kessler (Mohlsdorf) bilden derzeit die 2024 gegründete Luftbildtruppe (LBT) Greiz.
Luftbildtruppe Greiz arbeitet komplett ehrenamtlich mit hochwertiger Technik
Alle drei Jugendlichen sind schon länger fasziniert von der Luftbildfotografie mittels Drohnen. Mit dem Hintergrund des Engagements in der Freiwilligen Feuerwehr „stolperten“ sie im März 2024 eher zufällig über die Option, mittels Drohnen auch zur Unterstützung von Hilfsorganisationen und zur Rettung von Menschenleben beitragen zu können.

Damals ging es in Langenwetzendorf um die Suche nach einer vermissten Person. Der Drohnenpilot/ Fachberater Lennox Lasch sowie die Luftbeobachter Lara-Maria Telz und Marco Kessler absolvierten hier ihre ersten Einsatzflüge. Danach gab es für die Luftbildtruppe immer wieder Training, Einsatzübungen und auch echte Einsätze.

Die eingesetzte Technik ist dabei kein „Spielzeug“, sondern hochwertiges und teures Kamera-Equipment. Aktuell wird geflogen mit einer Drohne „Air3“ des bekannten Herstellers DJI. Die 48 MP Weitwinke- und Telekamera bietet 4K 100fps Videoqualität. Pro Akku sind 40 Minuten Flugzeit möglich. Über drei Akkus verfügt die LBT Greiz aktuell. Somit kann eine Flugzeit von 120 Minuten gesichert werden.
Vielfältige Einsatzmöglichkeiten für die Luftbildtruppe: 1. Primär behördliche Anfragen…
Für die BOS-Organisationen (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben), also „Blaulicht-Organisationen“ wie Polizei, Feuerwehr sowie Rettungsdienst bzw. Katastrophenschutzeinheiten, dürften drei wesentliche einsatztaktische Optionen der Luftbildtruppe (LBT) Greiz interessant sein.
- Personensuche: Mittels Drohnen können Such- und Rettungskräfte optimal bei der Suche nach vermissten Personen unterstützt werden. Neben dem – aktuell und auch künftig sicher erforderlichen – Einsatz von Suchhunden kann die LBT Greiz via Drohnentechnik einen Lage- und Geländeüberblick abseits des verfügbaren Kartenwerks bieten. Zudem plant die LBT Greiz die Anschaffung von Wärmebildtechnik, die aber über Spenden finanziert werden muss. Mit dieser Technologie wäre die Personensuche speziell bei schlechten Sichtverhältnissen (Nacht, Nebel) auf einem anderen Level.
- Lageerkundung: Das taktische Einsatzmittel Live-Luftbild ist für Leiter von Einsatzlagen wie Bränden, Hochwasser oder anderen Großschadenslagen (z.B. bei einem MANV-Fall, dem Massen-Anfall von Verletzten) für die Beurteilung eine zusätzliche Hilfe für den eigenen Entschluss. Im Ernstfall ebenso wie bei Übungen. Zunächst für einen ersten Überblick in der sogenannten „Chaos-Phase“. Dies geht dann fließend über zur
- Einsatzkoordination: Auch im weiteren Verlauf solcher komplexen Einsätze ist die Einsatzkoordinierung der – zumeist begrenzten – technischen wie auch personellen Ressourcen für die Einsatz- oder Abschnittsleiter von wesentlicher Bedeutung. So kann über die aktuelle Lagebeurteilung zeitnah und effizient reagiert werden. Mit der geplanten Wärmebildtechnik würde z.B. beim notwendigen Einsatz der Brandwachen (Suche nach Glutnestern) unterstützen können.
Mit dem eigenen Vorwissen aus der Tätigkeit bei der Feuerwehr (inklusive Kenntnisse der einschlägigen Feuerwehr-Dienstvorschrift FwDV 100) sowie die erfolgreich abgelegte Ausbildung zum „Fachberater und Ausbilder für Suchaktionen“ können die Mitglieder der Luftbildtruppe Greiz die bodengestützten Hilfskräfte ohne Zweifel unterstützen. Führungskräfte vor Ort werden durch ein luftgestütztes Lagebild entlastet und vorhandene Ressourcen können optimal genutzt werden.
Aktuell bemüht sich das LBT-Team, das eigene Leistungsspektrum über Dienstabende oder gemeinsame Übungen mit Feuerwehren der Region bekannter zu machen. Bei der Freiwilligen Feuerwehr Auma-Weidatal hat dieser Ansatz bereits erfolgreich funktioniert. Wenn sich ein behördlicher Träger oder eine Hilfsorganisation als Träger finden würde, wäre die Luftbildtruppe Greiz dafür offen. Ansonsten bleibt es beim eigenen ehrenamtlichen Engagement, wie es das Einsatztagebuch nachweist:

… und 2. auch bei privater Nachfrage
Die Luftbildtruppe Greiz steht aber auch privaten Nachfragen offen gegenüber, die sich genauso vielfältig zeigen. Im Bereich der Land- und Forstwirtschaft kann zum Beispiel vor der Mahd durch Luftbilder die Rettung von Rehkitzen optimiert werden. Im Immobilienbereich unterstützen schon heute Luftbilder den Verkauf bzw. die Vermietung von Immobilien. Bzw. zeigen diese etwaigen Sanierungsstau, die mit herkömmlichen Methoden kaum zu entdecken wären (z.B. Dachschäden).
Zunehmend nachgefragt wird aber auch die Hochzeits- und Eventfotografie, bieten Drohnen doch einen völlig neuen Blickwinkel über die Veranstaltung. Nicht zu vergessen sind ganz normale Luftaufnahmen von Landschaft und Natur. Diese gewähren häufig ganz neue Einblicke – z.B. in unser schönes Vogtland. Bei einer Aufstiegshöhe von 120 m wird die Drohne aus gesetzlichen Gründen „abgeregelt“. Schon bei 80 m Höhe ist sie nur noch für das geübte Auge zu erkennen.
Einsatzregion der LBT Greiz: Primär Ostthüringen und Westsachsen- aber auch darüber hinaus
Die Luftbildtruppe (LBT) Greiz sieht den Schwerpunkt ihrer Einsätze im Raum Ostthüringen (Stadt Gera, Landkreise Altenburg und Greiz), aber auch in Westsachsen (Landkreis Zwickauer Land) sowie dem sächsischen Vogtlandkreis. In Zusammenarbeit mit den sächsischen Fachberatern kann die räumliche Einsatzdislozierung durch die Leitstellen bei Bedarf bis nach Mittelsachsen und Leipzig ausgedehnt werden.

Spendenaufruf der Heimatstiftung Greiz-Vogtland e.V. zugunsten der Luftbildtruppe Greiz:
Wie die Heimatstiftung Greiz-Vogtland e.V. unserer Redaktion mitteilte, unterstützt sie satzungsgemäß auch die Förderung des Brand- und Katastrophenschutzes. Die Heimatstiftung findet das Engagement der jungen Leute unterstützenswert. Aus diesem Grund bietet sie an, dass potentielle Spender (egal ob privat oder gewerblich) über das bestehende Spendenkonto sogenannte „Zielspenden“ an die Luftbildtruppe Greiz überweisen können.
Mit dem Kennwort „LBT Greiz“ würden die Spendengelder der Luftbildtruppe (LBT) Greiz zufließen, um deren laufende Kosten für Ausrüstung und Weiterbildung zu decken. Mit dem Kennwort „LBT Greiz- Wärmebildkamera“ können Spender dagegen gezielt das geplante Vorhaben unterstützen, die Einsatzmöglichkeiten der LBT Greiz durch Anschaffung einer Wärmebildkamera im Wert von rund 10.000 € auszuweiten.
Spendenkonto der Heimatstiftung Greiz-Vogtland e.V.:
Sparkasse Gera- Greiz Kontonummer/ IBAN: DE52 8305 0000 0014 260 867
unter Angabe des Kennwortes: „LBT Greiz“ oder „LBT Greiz- Wärmebildkamera“
Wir bedanken uns schon jetzt bei jedem Spender!












Kommentar hinterlassen zu "Drohnen können Menschenleben retten Luftbildtruppe Greiz ergänzt herkömmliche Hilfseinsätze"