
1875 bis 2025 – 150 Jahre Elstertalbahn
Am 20. September 1875 wurde, nach weniger als 3 Jahren Bauzeit, die Bahnstrecke (Gera)- Wolfsgefährt- Weischlitz eröffnet, besser bekannt als „Elstertalbahn“. Mit dem Abschluss dieses gewaltigen Bauprojektes begann auch hier, in den Städten und Dörfern entlang der Weißen Elster, das Industriezeitalter, und in den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich die Verbindung immer mehr zur Lebensader der ganzen Region. Bis dahin unbedeutende Ackerbürgerstädtchen wie Elsterberg oder Berga wuchsen zu wichtigen Standorten vor allem der Textilindustrie heran und sorgten für einen beachtlichen Güter- und Berufsverkehr. Aber auch überregionale und zeitweise sogar internationale Zugverbindungen wurden über die Strecke geführt. Zwar ging die Bedeutung der Elstertalbahn im Reiseverkehr bereits ab Mitte der achtziger Jahre zurück, bevor nach 1990 auch der Güterverkehr als Folge des Zusammenbruches der hiesigen Industrie fast völlig verschwand, trotzdem sind die Züge vor allem zwischen Gera und Greiz auch heute nicht wegzudenken und zumeist gut gefüllt. Die weltweite Renaissance der Eisenbahn hat auch die „Elstertalbahn“ erreicht, welche mit ihrer kurvenreichen Streckenführung sowie den zahlreichen Tunnel und Brücken zu den schönsten Bahnstrecken Deutschlands gehört und durchaus den Charakter einer Gebirgsbahn aufweist. Sie ist somit nicht nur für den Berufsverkehr von Bedeutung, sondern auch für den Tourismus des nördlichen Vogtlandes.
Derzeit ist die Deutsche Bahn dabei, die Signaltechnik entlang der gesamten Strecke zu modernisieren und auf Digitaltechnik umzustellen. Ein gutes Zeichen, zeigt es doch, dass die Verantwortlichen auch für die Zukunft fest mit der „Elstertalbahn“ rechnen.
Bleibt also nur noch zu hoffen, dass auch die Anliegergemeinden den Geburtstag „Ihrer“ Elstertalbahn zu würdigen wissen und das 150jährige Jubiläum trotz leerer Kassen in geeigneter Weise begehen.
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