(Greiz). Die Freiwillige Feuerwehr (FFW) Greiz hat eine neue Drehleiter erhalten. Landrat Dr. Ulli Schäfer (CDU) und Bürgermeister Alexander Schulze (parteilos, über CDU-Mandat im Amt) übergaben am Freitagabend (4. Juli 2025) das über eine Million Euro teure Fahrzeug offiziell den Kameradinnen und Kameraden. Die alte Drehleiter musste nach 28 Jahren ausgemustert werden, weil sie nicht mehr den technischen Anforderungen entspricht. Die Freiwillige Feuerwehr Greiz ist eine Stützpunktfeuerwehr, zu deren Ausstattung eine Drehleiter gehört.
Bei der neuen Drehleiter handelt es sich um eine DLAK 23/12 der Fa. Rosenbauer auf einem
Mercedes- Fahrgestell. Das Fahrzeug ist mit einem Korb ausgestattet und universell einsetzbar zur
Menschenrettung, Brandbekämpfung und für Hilfeleistungen. Mit jeweils 356.021,18 Euro finanzierten
der Landkreis und die Stadt Greiz den Löwenanteil des Kaufpreises. Vom Freistaat Thüringen gab es
eine Zuwendung in Höhe von 300.000 Euro. Die Beschaffung war europaweit ausgeschrieben
worden.
Landrat Dr. Ulli Schäfer betonte, dass „Investitionen in den Brand- und Katastrophenschutz die höchste Priorität nach den Schulen im Landkreis haben.“ Er würdigte das ehrenamtliche Engagement der Kameradinnen und Kameraden, um Menschen zu retten, Brände zu bekämpfen, Hilfe zu leisten und Sachwerte zu schützen. Deshalb sei es wichtig, den Feuerwehren auch eine angemessene Ausstattung zur Verfügung zu stellen. Aus aktuellem Anlass dankte der Landrat den Einsatzkräften des Katastrophenschutzzuges des Landkreises, die nach Mitternacht wohlbehalten von einem ersten Einsatz zur Bekämpfung des seit 1993 größten Waldbrandes in Thüringen aus dem Landkreis Saalfeld-Rudolstadt zurückgekehrt waren.
LRA Greiz, Pressemitteilung Nr. 81 vom 4. Juli 2025
Kommentar:
Es ist schade, wenn nicht nur bei der Gesprächsbereitschaft in der Politik „selektiert“ wird. Sondern sogar, welche Medien zu solchen Ereignissen eingeladen werden (damit Politiker „gut wegkommen“?). Der Pressesprecher des Landratsamtes war früher OTZ-Redakteur. Blut ist dicker als Wasser? Wird offenbar nur deren Redaktion vorher informiert? Zwar schreibt § 4 Absatz 4 Thüringer Pressegesetz diesbezüglich eine Gleichbehandlung der Presse vor. Aber was die CDU von – übrigens selbst erstellten – Gesetzen hält, hat sie wiederholt unter Beweis gestellt. Wir haben die – ohne Foto übersandte – Pressemeldung dennoch veröffentlicht. Weil es eigentlich um die ehrenamtlich tätigen Einsatzkräfte geht, die 24/7 zu unser aller Sicherheit parat stehen.
Nachtrag (auch in eigener Sache):
Die Redaktion des „Heimatbote Vogtland (HBV)“ wusste von diesem interessanten Termin nichts. Dies veranlasste die Redaktion dann zu weiteren Recherchen.
Offenbar hatten auch die Vertreter von mindestens zwei Faktionen des Greizer Stadtrates keine Kenntnis von diesem Termin. Jens Geißler bestätigte dies auf Nachfrage für die Fraktion IWA-Pro Region, Torsten Röder für die AfD-Bürgerfraktion Greiz. Offenbar macht politische Ausgrenzung selbst vor dem wichtigen Thema Brand- und Katastrophenschutz nicht halt. Die CDU meint offenbar, dieses Thema nur für sich reklamieren zu können? Denn selbst der Förderverein der FFW Greiz verweigerte Greizer Stadtratsmitglieder (hier war die FDP betroffen) den Zutritt zu einer – zugegebenermaßen nichtöffentlichen – Veranstaltung! Man hätte Stadtrat Schmidt – und jeden anderen – auch zu einem späteren Zeitpunkt ein Gespräch anbieten können. Denn Schmidt hat sich immer für die Feuerwehr eingesetzt. Er als Stadtrat hat Transparenz hergestellt zum desolaten Zustand der Feuerwehr (Rücktritt gesamte Wehrführung) – vom Bürgermeister gab es dazu sechs Monate lang keine Information!
Nur so als Idee: Wäre es seitens der Feuerwehr-Kameraden nicht klug, mit allen Fraktionen im Gespräch zu sein – und zu bleiben (egal wie man persönlich zu denen steht)? Zumindest der Förderverein, der außerhalb politischer Einflussnahme stehen dürfte? Im Kreistag Greiz wie auch Stadtrat Greiz haben bisher regelmäßig alle Fraktionen bei Ausschreibungen und Mittelvergaben zugunsten der ehrenamtlichen Einsatzkräfte gestimmt. Nicht der Bürgermeister stellt das Geld bereit- sondern die Stadt Greiz! In diesen Größenordnungen also der Stadtrat. Insofern sollten Bürgermeister, Stadtbrandmeister und Wehrführer (um mal in der dienstlichen Rangfolge zu bleiben) nachdenken, ob Akzeptanz von Ausgrenzung für sie und das wichtige Engagement der ehrenamtlichen Kameraden der richtige Weg für Anerkennung ist.
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