Mehr Fahrgäste, neue Bahnen und große Bauprojekte

Die Geraer Verkehrsbetriebe (GVB) blicken auf ein erfolgreiches Jahr 2024 zurück – und stehen zugleich vor großen Aufgaben und Investitionen in die Zukunft. Mit 17,2 Millionen Fahrgästen wurden 8 Prozent mehr Menschen befördert als noch 2022 (15,9 Millionen). Der Aufwärtstrend zeigt: Der öffentliche Nahverkehr in Gera wird stärker genutzt – und braucht entsprechend mehr Kapazität.

Mehr Platz in den Straßenbahnen

Die beliebten NGT8-Straßenbahnen stoßen zur Hauptverkehrszeit zunehmend an ihre Grenzen. Um kurzfristig Abhilfe zu schaffen, hat die GVB gebrauchte Beiwagen für den NGT8 beschafft. Der erste soll Ende 2025 auf der Linie 1 in den Einsatz gehen. Ab 2027 sollen weitere Beiwagen vor allem die stark frequentierte Linie 3 entlasten.

Werkstattumbau in vollem Gange – neue TINA-Bahnen kommen

Gleichzeitig läuft der Umbau der Straßenbahnwerkstatt – ein notwendiger Schritt, denn schon im März 2026 wird die erste neue TINA-Straßenbahn in Gera erwartet. Ob der Umbau bis dahin vollständig abgeschlossen sein wird, ist derzeit offen, da es zu leichten Verzögerungen kam. Die GVB arbeitet jedoch mit Nachdruck an der Fertigstellung.

Die neuen Fahrzeuge werden derzeit bei Stadler gebaut. Der Rohbau des ersten Wagenkastens ist bereits abgeschlossen, der Innenausbau beginnt im August 2025. Die Auslieferung erfolgt per Bahn über den Bahnhof Zwötzen, wo die Fahrzeuge über eine spezielle Rampe ins städtische Netz überführt werden. Die erste TINA soll im Februar 2026, die zweite im März 2026 geliefert werden. Nach einer sechsmonatigen Evaluierungsphase folgt der dritte Wagen. Insgesamt sollen bis Sommer 2027 alle neun Fahrzeuge in Betrieb sein.

Für drei zusätzliche TINA-Bahnen wurden Fördermittel beantragt – wichtig: Die entsprechende Kaufoption muss bis zum 30. Juni 2025 gezogen werden, da andernfalls höhere Preise drohen.

Digitalisierung erreicht den Fahrdienst

Auch hinter den Kulissen geht es voran: Im Rahmen eines Digitalisierungsprojekts werden alle Fahrerinnen und Fahrer mit Tablets ausgestattet, um den Informationsfluss zu verbessern. 2025 beginnt eine Pilotphase, in der Software und Schnittstellen erprobt werden. Der vollständige Rollout ist für 2026 vorgesehen.

Große Bauvorhaben stehen an

Nach jahrelanger Planung soll im September 2025 endlich der Bau des Gleisdreiecks Wiesestraße beginnen – inklusive neuer Haltestellen an der Fußgängerbrücke und am Gleisdreieck. Die Kosten werden mit rund 12 Millionen Euro veranschlagt. Der Bauabschnitt in Lusan startet 2028. Die Fertigstellung muss laut Förderrichtlinie spätestens bis Ende 2030 erfolgen.

Weitere geplante Maßnahmen im Netz der GVB umfassen:

  • den Neubau der Wendeschleife Brüte
  • Ein Neubau der Überfahrt an der Kreuzung Straße des Bergmanns

Fazit: Die GVB investieren in moderne Fahrzeuge, mehr Komfort und bessere Infrastruktur. Für die Fahrgäste bedeutet das: mehr Platz, bessere Verbindungen – und ein zukunftsfähiger Nahverkehr in Gera.

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