(Gera/ Weida/ Landkreis Greiz). „I have a dream“. Bei Hebamme Sandy Delitscher aus Weida (Landkreis Greiz) sah dieser Traum so aus: ein eigenes Geburtshaus eröffnen. In dem sie – fernab von Stress und in Geborgenheit -Eltern die Möglichkeit geben wollte, ihre Kinder bei einer begleiteten Geburt den Start in´s Leben zu ermöglichen. Es blieb nicht beim träumen. Und das humorvolle Marketingmotto „Geburtshaus Gera – mit uns kriegen sie´s raus“ wurde inzwischen tausendfach umgesetzt.
30 Jahre Geburtshaus Gera- eine Erfolgsgeschichte mit 2.690 neuen Erdenbürgern
Wer Sandy Delitscher kennt, der weiß: Sie ist keine, die es beim träumen lässt. Sondern die anpackt und auch umsetzt. Folgerichtig wurde sie zur Existenzgründerin: Eher zufällig am 1. April 1995 (fernab von der Idee eines „April-Scherzes“) gründete sie in Gera ihr Geburtshaus. Fast auf den Tag genau einen Monat später, am 3. Mai 1995, erblickte im Geburtshaus das erste Kind – ein Junge – das Licht der Welt. Dabei sollte es aber nicht bleiben. In 30 Jahren waren es insgesamt 2.690 Kinder, die mit Hilfe von Sandy Delitscher wohlbehalten geboren werden konnten. Eltern und Kinder wurden dabei von ihr und den zwei angestellten Wochenschwestern sowohl vor der Schwangerschaft als auch nach der Geburt umsorgt und betreut. Das (aktuell) letzte Kind – ein Mädchen wurde im Geburtshaus übrigens am 14. Mai 2025 geboren. Das Besondere: Beide „Kinder“ waren zur Jubiläumsfeier anwesend, wie sich später zeigte.

Inhaberin des Geburtshauses dankte in bewegten Worten den zahlreich anwesenden Gästen
Sandy Delitscher hatte eingeladen und viele, viele Familien waren der Einladung gefolgt. Sie brachten Geschenke, umarmten „ihre Hebamme“ herzlich. Oft wurde gelacht, da schon die 2. Generation biologisch quasi „in den Startlöchern“ stand und steht.











Geras Oberbürgermeister Kurt Danneberg gratulierte persönlich und nahm sich Zeit
Neben den zahlreichen Familien ließ es sich auch der seit 1.Juli 2024 befindliche Oberbürgermeister (OB) von Gera, Kurt Dannenberg (CDU), nicht nehmen, persönlich auf dem Flugplatz Gera-Leumnitz vorbeizuschauen.

Im eigenen Namen und auch im Namen des Stadtrates Gera gratulierte er Sandy Delitscher zu ihrem Geschäftsjubiläum.

Nicht ohne dabei mit Augenzwinkern zu betonen, dass sowohl der Stadtrat als auch der OB sehr wohl wissen, was sie am Geburtshaus haben. „Während in den Landkreisen reihenweise die Geburtshilfeabteilungen der Krankenhäuser geschlossen wurden, profitiert unsere Stadt vom Geburtenzuwachs. Zumindest vom Geburtsort her gibt es seit 30 Jahren also 2.690 „Gersche“ mehr. Viele zeigen sich – wie heute – mit der Stadt Gera und ihrem Geburtshaus weiter verbunden“ so Dannenberg unter anderem in seiner humorvollen Laudatio. Diese wurde vom Publikum mit Lachen und Beifall quittiert. Der OB blieb auch bis zum Schluss der Feierlichkeiten.
Symbolische 30 auf dem Flugfeld als Symbol für den Start in das Leben

Natürlich hätte Sandy Delitscher auch im Geburtshaus Gera feiern können. Logistisch dürfte dies an zwei Herausforderungen gescheitert sein: Zum einen wäre die Frage aufgekommen „Wohin mit den vielen großen und kleine Gästen“? Zum anderen hätte sich dort ihre Idee nicht umsetzen lassen, ein bleibendes Symbol zu schaffen. Ihre Idee war, eine riesengroße 30 aus den zufriedenen Eltern zu bilden. Und dies via Luftbild auf einem Flugfeld umsetzen- als Symbol für den Start in ein neues Leben. Sie fand bei der Leitung des Flugplatzes Gera-Leumnitz ein offenes Ohr für die Umsetzung der Idee. OB Dannenberg sagte in seiner Ansprache dazu schmunzelnd, dass „der Flugplatzchef ´schlitzohrig´ immer für neue Ideen zu haben ist und die zum Staunen anderer auch umsetzt“.
Auch der Fotograf Marcus Daßler (www.bildfeuer.de) engagierte sich weit über das übliche Maß für Delitscher´s Idee. Denn normalerweise sind Luftbildaufnahmen mit Drohnen auf Flugplätzen streng verboten. Dassler kümmerte sich aber erfolgreich um eine Sondergenehmigung. Somit konnte die Idee – wie oben gezeigt – erfolgreich umgesetzt werden. Mit Humor lenkte er die Menschenmassen, bis die „30“ stand. Und für viele war es das erste mal, dass sie eine Drohne auf 30, 80 und zuletzt 120 m in Aktion erlebten.




















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