(PLauen). In den vergangenen Wochen haben sich in Deutschland die Nachweise der Geflügelpest (Aviäre
Influenza) deutlich gehäuft. Betroffen sind vor allem Wildvögel, insbesondere Kraniche, die derzeit auf
dem Zug in ihre Winterquartiere sind. Auch zahlreiche Geflügelhaltungen mussten bereits
Schutzmaßnahmen ergreifen, um einen Ausbruch zu verhindern.
Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bewertet das Risiko einer Einschleppung des Virus in
Hausgeflügelbestände weiterhin als hoch. Entsprechend appelliert das Lebensmittelüberwachungsund Veterinäramt (LÜVA) des Vogtlandkreises an alle Geflügelhalter, strikte Biosicherheitsmaßnahmen einzuhalten, um ihre Tiere bestmöglich zu schützen.
Keine Nachweise im Vogtlandkreis – Lage wird fortlaufend beobachtet
In Sachsen wurden bislang weder bei Hausgeflügel noch bei Wildvögeln Nachweise des Virus
festgestellt. Ein kleiner nördlicher Bereich des Vogtlandkreises, in dem keine Geflügelhaltungen
bestehen, ist allerdings von der 10-Kilometer-Restriktionszone des benachbarten Landkreises Greiz
(Thüringen) tangiert. Im Vogtlandkreis selbst gelten derzeit keine Aufstallungspflicht und kein Verbot von
Geflügelausstellungen. „Wir stehen in engem Austausch mit den zuständigen Landes- und
Bundesbehörden und beobachten das Infektionsgeschehen täglich“, so Dr. Anne Schilder, Leiterin
des LÜVA. „Sollten sich neue Erkenntnisse ergeben, werden wir umgehend informieren und
gegebenenfalls Maßnahmen einleiten.“
Hinweise für Bürgerinnen und Bürger – Umgang mit toten Wildvögeln
Das Veterinäramt bittet die Bevölkerung, auffällige Wildvögel oder Totfunde zu melden – insbesondere bei Wassergeflügel (z. B. Enten, Gänse, Schwäne), Greifvögeln, Eulen, Rabenvögeln sowie Silber- und Graureihern. Aus Sicherheitsgründen sollten tote Wildvögel nicht berührt oder nur mit Handschuhen angefasst werden. Die geborgenen Tiere werden durch das Veterinäramt fachgerecht entsorgt und gegebenenfalls einer Untersuchung zugeführt. Meldungen können erfolgen an:
Telefon: 03741 / 300-3601 (während der Sprechzeiten)
E-Mail: veterinaeramt@vogtlandkreis.de
Das Auffinden toter Singvögel muss hingegen nicht gemeldet werden.
Außerhalb der Dienstzeiten – insbesondere am Wochenende – ist das Veterinäramt über die
Rettungsleitstelle Zwickau unter 0375 / 19-222 erreichbar. Diese informiert den Bereitschaftsdienst
des Amtes.
Hintergrund:
Die Geflügelpest (Hochpathogene Aviäre Influenza, HPAI) ist eine durch Viren ausgelöste Tierseuche,
die ihren natürlichen Wirt in wildlebenden Wasservögeln hat. Besonders gefährdet sind
Hausgeflügelarten wie Hühner, Puten und Enten. Der Erreger kann zu massiven Verlusten führen,
weshalb eine frühzeitige Erkennung und konsequente Biosicherheit entscheidend sind.

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