(Greiz). Viele Greizer, die vom Greizer Bürgermeister bei Schriftwechsel oder Problemen geflissentlich ignoriert werden, stellen sich wohl ab und an die oben gestellte Frage.
Wir erinnern uns bestimmt alle an Kindheitstage. Wo manchmal Kinder im Sandspielkasten saßen und ein „Böckchen“ hatte. Sie wollten dann nicht mehr mit anderen Kindern spielen oder reden. Manchmal warfen sie auch mit Sand. Oder im schlimmsten Fall mit der Sandschippe. Aus diesem Stadium scheint der Greizer Bürgermeister nie herausgekommen zu sein?
O.k., die Schippe hat man ihm inzwischen weggenommen (wäre auch unpassend in der Stadtverwaltung). Aber das „Böckchen“ konnte man ihm offenbar nicht austreiben. Denn auch heute im öffentlichen Amt des Bürgermeister „spielt“ er nicht mehr mit denen, die er nicht leiden kann (ebenso unpassend für das eigentlich verbindende und überparteiliche Amt des Bürgermeisters). Noch schlimmer: Der aktuelle Amtsinhaber redet dann nicht mehr. Eigentlich ist das auf der politischen Bühne Stadtrat schon ein „no go“. Wenn man das aber mit Greizer Bürgern oder Firmen (die auch sein fürstliches Gehalt bezahlen) sowie Vereinen macht, dann wird der Bogen der Akzeptanz überspannt. Denn sie alle leben und engagieren sich hier in und für diese Stadt und Region. Wenn man Schreiben von Bürgern nicht beantwortet und zugesagten Ortsterminen fernbleibt (wo erwartbar kein Konfetti gestreut wird, sondern Antworten auf knallharte Fragen erwartet werden), dann disqualifiziert man sich quasi täglich neu für das Amt des Bürgermeisters.
Es stellt sich also die Frage: Vielleicht ist der Greizer Bürgermeister doch besser für einen Platz im Kindergarten als an der Spitze der Stadtverwaltung geeignet? Wenn er das für sich verneint, sollte er dringend seinen Arbeitsstil und seinen Umgang mit denjenigen Bürgern, Firmeninhabern, Kommunalpolitikern und Vereinen ändern, die seine politischen Haltungen nicht teilen. Aber dennoch Teil dieser wunderschönen Stadt sind. In einer Demokratie ist Meinungsvielfalt und Kritik erlaubt (wird zumindest behauptet). Dann sollte man als Bürgermeister auch damit umgehen können.
Hintergrund für diese Glosse:
Das Medienprojekt „Heimatbote Vogtland (HBV)“ wurde von der Heimatstiftung Greiz-Vogtland e.V. mit Sitz im thüringischen Vogtland (Greiz) entwickelt und betrieben. Es ist ein mediales Bürgerprojekt für alle.
Ausgelegt dafür, Landesgrenzen zu überwinden und ohne Bezahlschranken (pay wall) für Bürger, Vereine, Firmen sowie öffentliche Verwaltungen und Fraktionen eine Informationsplattform zu schaffen. Dafür wurden zwei Landräte und zahlreiche Bürgermeister von der Redaktion angeschrieben. Beide Landratsämter nutzen das Angebot, ebenso Stadtverwaltungen im sächsischen Vogtland. Auch Vereine werden erfreulicherweise zunehmend auf das Angebot aufmerksam und/oder freuen sich, wenn wir über deren Veranstaltungen berichten. Das kostet Zeit und Kraft, aber unsere Redakteure sind mit Herzblut dabei.
Auch der Greizer Bürgermeister wurde angeschrieben- mehrfach. Die Bitte, das Anschreiben an alle Stadtratsfraktionen weiterzugeben, hat er ignoriert. Daraufhin hat die Redaktion dann alle Fraktionen angeschrieben. Bis auf zwei Ausnahmen antwortete keine bzw. wird das Angebot nicht genutzt. Es ist also nicht das Verschulden der Redaktion, wenn andere hier nicht vorkommen. Es ist auch nicht unsere Schuld, wenn man hier in einer Glosse durch den Kakao gezogen wird. Das hat Ursachen- die Glosse ist nur die (öffentliche) Wirkung.
Der „Verleger“, die Heimatstiftung Greiz-Vogtland e.V. als Träger des Medienprojektes, hat die Stadtverwaltung Greiz mehrfach angeschrieben . Mit der Bitte, dass wir wie jeder andere Greizer Verein auch im (steuerfinanzierten!) Bürgermagazin der Stadt Greiz Artikel platzieren möchten. Das Bürgerprojekt des Vereins ist seit April 2025 am Start und braucht wie jeder Verein Werbung. Antwort? Erstmal keine (das kennen auch viele Bürger). Nach mehrfachen Nachfassen kam die Antwort einer städtischen Angestellten, dass das Anliegen dem Bürgermeister der Stadt Greiz vorgelegt wird. Hier dürften sich die meisten fragen: Hat der keine wichtigeren Probleme zu lösen? Dann ruhte zunächst still der See. Kürzlich erfolgte nun die Rückmeldung, dass dies für unseren Verein nicht möglich ist. Wer hat da wohl das Grundgesetz mit seinem Gleichbehandlungsgrundsatz nicht verstanden? Selbstverständlich hat René Kramer, der Präsident der Heimatstiftung und Chefredakteur des HBV (wohnhaft in der Greizer Partnerstadt Bad Homburg v.d.Höhe!), beim Bürgermeister zu den Gründen schriftlich nachgefragt. Zweimal. Antwort? Keine!
Das führt zunächst zu Kopfschütteln. Und dann zu Glossen wie diesen. Wer sich feiern lassen will, muss erst einmal liefern. Wagenburg-Mentalität gehört nicht dazu- im Gegenteil. Die wird unserer Redaktion sicher noch viel Stoff für weitere Glossen liefern. Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es zurück.
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