Zypern (auf Griechisch = griechisch Κύπρος Kypros, türkisch Kıbrıs) ist eine geteilte Insel im östlichen Mittelmeer. Zypern ist die drittgrößte Mittelmeerinsel nach Sizilien und Sardinien und gehört geographisch zu Asien! Jedoch wird Zypern politisch und kulturell meist – aus Sicht des Verfassers fälschlicherweise – zu Europa gezählt. Die 9251 km² Fläche sind flach bis hügelig und es leben nach letzten Angaben 1.215.600 Millionen Menschen dort.
Zypern – die geteilte Insel
Die Insel ist seit 1974 de facto politisch geteilt. Der Süden wird von der Republik Zypern beherrscht, die völkerrechtlich weiterhin die ganze Insel umfasst! Es gibt jedoch zwei „Ausnahme“- Gebiete! Die britischen britischen Militärbasen Akrotiri und Dekelia. Diese werden, was immer wieder unter den Teppich gekehrt wird, von der NATO als „Vorposten“ genutzt. Ein eigener Flugplatz ist meines Wissens nach (m.W.n.) ebenso integriert.
Dagegen steht der Nordteil unter Kontrolle der Türkischen Republik Nordzypern, welche nur von der Türkei anerkannt wird. Die Türkei hat dieses Gebiet seit 1974 völkerrechtswidrig militärisch besetzt und zusätzlich zu den etwa 40.000 stationierten festlandtürkischen Soldaten auch ein Vielfaches an festlandtürkischen Siedlern auf die Insel umgesiedelt hat. Dort gibt es auch eine „tote Stadt“ – neudeutsch Lost Place, welche mittlerweile NUR FÜR AUSLÄNDER , Touristen zum Teil besichtigt werden kann. Zyprioten dürfen m.W.n. dort aus verständlichen Gründen nicht hin. Die Problematik eines geteilten Landes können wir Deutschen nur all zu gut nachvollziehen. Aus den Gesprächen mit betroffenen Einheimischen und Gesprächen in Zypern weiß ich, das diese gleichzeitig ehemals dort angestammten Zyprioten aus dem Raum Nikosia zwangsumgesiedelt und entschädigt wurden und vom Norden in den Süden umziehen mussten, die Heimat unwiederbringlich verloren. Viele leben leben jetzt in der Peripherie um Limassol herum.
Hintergrund der geschichtlichen Entwicklung (laut Wikipedia): Diese Teilung entstand, nachdem griechische Putschisten den Anschluss Zyperns an Griechenland gegen den Willen des zyprischen Staatspräsidenten Makarios III. und den der griechisch-zypriotischen Bevölkerungsmehrheit durchzusetzen versuchten. Zwischen den beiden Gebieten liegt eine Pufferzone, die als „Grüne Linie“ (Green Line/πράσινη γραμμή/yeşil hat) auch die Hauptstadt Nikosia teilt und von der Friedenstruppe der Vereinten Nationen in Zypern (UNFICYP) überwacht und verwaltet wird… Die „Souveränen britischen Basen“ Akrotiri und Dekelia sind Exklaven, die völkerrechtlich als Britische Überseegebiete zum Vereinigten Königreich gehören. Für mich ist das ein überholter Zustand, für die Briten war und ist es die Möglichkeit einer dauerhaften Nutzung der strategisch wichtigen Insel eine Bedingung für die Entlassung Zyperns in die Unabhängigkeit im Jahre 1960.
Geopolitisch gefährliches Gebiet
Hierzu muss man den geneigten Leser vorsichtig daraufhin weisen, das Zypern in einem gefährlichen geopolitischen Gebiet liegt mit der Nähe nach Nordafrika / dem Nahen Osten. Genau diese geopolitische und militärstrategische Lage ist es, was die Briten dort seit Jahrzehnten festhalten und ihren NATO Partnern und selbst den USA ein kleines „Aufmarsch – & Operationsgebiet“ erhalten. Außerdem unterhalten die Briten auf der höchsten Erhebung der Insel, dem Olympos, einen „Horchposten“. Eine militärische hochleistungsfähige Radaranlage nahe der Exklave Dekelia und die Ayios Nikolaos Station, die beide der Funküberwachung im Nahen Osten dienen und von der US-amerikanischen National Security Agency (NSA) mit genutzt werden. (auch das kann man bei Wikepedia nachlesen!).
Achtung: Linksverkehr wie in Grossbritannien üblich!
Auf der Insel herrscht, wie auch auf Malta und von den Briten gewöhnt, straßentechnisch Linksverkehr (ein Relikt aus der britischen Kolonialzeit, die von 1878 bis 1960 dauerte). Trotz des LINKSVERKEHRs muss man der Fairness halber hinzufügen, ist der Straßenverkehr auf der Insel mehr chaotisch und zu schnell. Selbst innerstädtisch sollte man sich immer nur über die zahlreichen Fußgängerwege ,Überquerungshilfen, Brücken und Tunnel halten. Ich rate auch dringend davon ab, bei einem Urlaubstrip auf Zypern einen Leihwagen zu nutzen. Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum Einen der erwähnte ungewohnte und dennoch auch chaotische Linksverkehr. Zum Anderen sind es für Fremde die engen unübersichtlichen Gassen, ein unendliches Einbahnstraßensystem , hohe Bordsteine und kaum Parkmöglichkeiten. Einheimische fahren rücksichtlos.
Wer größere Fahrzeuge gewöhnt ist, sollte sich von diesem Luxusgedanken im Leihwagen Park verabschieden. Denn es gibt unzählige Baustellen in den kleinen Gassen, als auch im großen Straßennetz, die man mit einem kleinen alten Auto bewältigt oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln – aber nicht mit europäischer, deutscher Fahrweise und SUV Klasse.
Trotz geografischer Lage in Asien ist Zypern EU-Mitglied
Die Republik Zypern ist seit dem 1. Mai 2004 Mitgliedstaat der Europäischen Union (EU) und zwar nur mit ihrem völkerrechtlich anerkannten Territorium. De facto würde das bedeuten, dass auch der türkische Teil darunter gehören müsste – tut es aber nicht. Der Annan-Plan (siehe wikepedia) für die Neuordnung der politischen Verhältnisse auf der Insel stieß in seiner letzten Fassung bei den griechischen Zyprioten in einem Referendum auf große Ablehnung. Das Konfliktpotential ist entsprechend hoch und die polizeilichen Maßnahmen können sehr dragonisch sein! Die medizinische Versorgung hat einen guten Standard. Die Sprache ist zypriotisch griechisch und Englisch, was auch bereits in meinem Beitrag selbsterklärend ist.
Zypern ist sehr kinderfreundlich, aber krasse Gegensätze bei Lebensweisen
Was mich immer wieder überrascht, Zypern ist sehr kinderfreundlich und investiert unglaublich viel in diesen Bereich der Infrastruktur. Selbst in den kleine Dörfern findet man hervorragend gepflegte Spielplätze, Kindergärten und Schulen.
Die Lebensweise der Einheimischen ist einfach, es gibt jede Menge Gastarbeiter, vor allem aus dem asiatischen Raum- was ja naheliegend ist. Das größte Problem der letzten Jahre ist das Gleiche, wie bei uns die Massenmigration nimmt überhand. Als Mitglied der EU muss Zypern ähnlich leiden, wie andere Länder. Dazu steht im Kontrast, dass sich auf Zypern zahlreiche Millionäre, Milliardäre, Oligarchen aller Art und allerlei Unternehmer weltweit aus nahezu allen Ländern, China, USA, Russland, aber auch Persönlichkeiten aus der Ukraine, den Balkanstaaten dort Immobilien und Geldanlagen geschaffen haben. Selbst der Yachthafen soll mittlerweile einem internationalen Konsortium gehören. Wie sich solche Dinge auf die Inlandspolitik auswirken kann, da darf man spekulieren. Ich gebe ein Beispiel: Noch 2010/11 hätte ich dort für 15.000 bis 20.000 Euro mitten in der schönsten Hafenstadt Limassol ein Haus kaufen können. Heute spielt der Zustand des Hauses keine Rolle mehr. Bei 100qm Grundfläche beginnen die Preise mittlerweile bei 25.000 im Stadtgebiet von Limassol- Tendenz steigend.
Zyprioten sind sehr gläubig – und fussballverrückt
Der griechisch orthodoxe / zypriotisch orthodoxe Glaube ist überall zu spüren, unzählige Kirchen und in allen möglichen Größen, aber auch katholische Kirchen und Einrichtungen findet man. Diese sind zu den Gottesdiensten sehr gut besucht. Es gibt zahlreiche Feste, aber auch Eigenheiten, die man zu respektieren hat. Die Zyprioten sind fussballverrückt, in vielen Gaststätten, kleine Bars usw. hängt nicht nur ein Fernsehgerät, manchmal ist es ein Dutzend. Ist ein hochwichtiger Fußballabend, dann kann es passieren, dass sämtliche Zyprioten in den Kneipen sind und lautstark das Ereignis verfolgen, während der Tourist plötzlich ausgesperrt wird, einen das Schilde „Closed“ begrüßt und drinnen der Bär steppt.
Statt Hotels lieber Ferienwohnungen mieten!
Ich rate von den teuren überteuerten Hotelanlagen ab und empfehle eher Ferienwohnungen. Vom Flughafen in Larnaca gibt es zahlreiche Buslinien dorthin, wohin man will. Weiter reisen in kleinere Ortschaften ist meist mit einem Umsteige Prozedere an einem der größeren Bus Stationen möglich. Taxis sind nicht billig, aber im Gegensatz zu Deutschland je nach Strecke schon etwas billiger, Preis vorher erfragen ( Taxameter beobachten ).
Wer Fragen hat, wendet sich an die Redaktion des Heimatboten
O.H.Ebert




























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