Heimatbote Vogtland stellt Anfrage an das Bw- Luftfahrtamt
Aufgrund des am 7.4.2025 in den Abendstunden massiven Fluglärms gab es Nachfragen bei unserer Redaktion. Wir stellten am 8.4.2025 daher folgende Anfrage an das Luftfahrtsamt der Bundeswehr (Bw):
„Sehr geehrte Damen und Herren,
unter der Domain www.heimatbote-vogtland.de betreibt der Verein Heimatstiftung Greiz-Vogtland e.V. seit April 2025 die „Online-Zeitung für unsere Region“ Vogtland. Gestern Abend kam es anhaltend zu hörbaren Flugbewegungen (mutmaßlich Düsenjets), deren Fluglärm abhängig von der Entfernung auf-und abschwellte. Auf Flightradar waren kaum Flugbewegungen ersichtlich, die dem Lärm hätten erklären können. Nicht zuletzt angesichts der geschürten Kriegshysterie („Kommen die Russen?“) erreichten uns dazu heute Morgen zahlreiche Anfragen. Die Service-Rufnummer 0800- 8620730 des Luftfahramtes der Bundeswehr ist leider permanent besetzt. Die Mailbox empfiehlt die schriftliche Kontaktaufnahme über o.g. E-Mail-Adresse.
Wir möchten Sie daher bitten, uns folgende Fragen zu beantworten:
- War der Fluglärm in den gestrigen Abendstunden durch fliegerische Maßnahmen der Luftwaffe der Bundeswehr verursacht? Wenn nein, welche Nationen waren dann mit welchen Fluggeräten verantwortlich?
- Handelt es sich um eine Übung oder um real erforderliche Maßnahmen (es klang wie großräumige Abfangmaßnahmen)?
- Wie viele Flugzeuge welchen Typs waren an der Maßnahme beteiligt?
- In welcher/ n Höhe(n) und mit welchen Geschwindigkeiten bewegten sich die Flugzeuge?
- Warum informiert die Bundeswehr nicht vorab via social media über diese Maßnahmen (sofern es sich um eine Übung handelt), um die Bevölkerung nicht noch weiter zu verunsichern?
Vielen Dank vorab für die Beantwortung unserer Fragen.“
Antwort der Bundeswehr erfolgt sehr schnell
Die Bundeswehr antwortete binnen 30 Minuten sehr schnell und umfassend. Ein Sprecher des Luftfahrtamtes der Bundeswehr teilte in der Antwort-E-Mail folgendes mit:
„zu Ihrer Anfrage kann ich Ihnen folgende Informationen geben: Die Auswertung der Radardaten vom 7. April 2025 zeigt vier Eurofighter aus Neuburg, welche in der TRA (Temporary Reserved Airspace) Sachsen flogen. Die Kampfflugzeuge befanden sich von 20:56 Uhr Ortszeit bis ca. 21:47 Uhr Ortszeit im Luftraum. Während des Trainings flogen diese grundsätzlich in allen Höhen. Dazu zwei Zeiten mit Höhenangabe: Um 21:19 Uhr Ortszeit flogen die Eurofighter 7570m über Grund über Plauen. Um 21:21 Uhr Ortszeit waren es 8296m über Grund über Zwickau. Plauen liegt im Südwestlichen Raum der TRA, Zwickau ungefähr mittig.
Für verschiedene Übungsflugvorhaben, insbesondere von Abfangjägern ist es unerlässlich, bestimmte Lufträume für den Zeitraum dieses Trainings von Verkehrsflugzeugen komplett freizuhalten. Nur unter dieser Voraussetzung können diese Übungen effektiv und vor allem sicher durchgeführt werden, da sie in der Regel viel Platz erfordern. Zu diesem Zweck sind in Deutschland spezielle Lufträume eingerichtet, die bei Bedarf für einen bestimmten Zeitraum aktiviert, bzw. für den militärischen Flugbetrieb reserviert werden. Dies sind die sogenannten Temporary Reserved Airspace, kurz TRA. Während der Aktivierungszeit dürfen sich nur noch dafür freigegebene Luftfahrzeuge in diesem Luftraum aufhalten. Während der Nutzung der TRA ist der zuständige Fluglotse dafür verantwortlich, dass die dort geltenden Bestimmungen eingehalten werden. Nach Beendigung der jeweiligen Übung und dem Ausfliegen der angemeldeten Luftfahrzeuge wird die TRA entweder deaktiviert oder dem nächsten Nutzer zugeteilt.
Die Planungen für die Vorgänge im Rahmen von Übungsflügen oder sonstigen Flugbewegungen obliegen den fliegenden Verbänden. Hierbei spielen zahlreiche Faktoren eine Rolle, wie zum Beispiel aktuelle Witterungsverhältnisse oder die jeweilige Verfügbarkeit von Personal und Material. Eine belastbare Aussage über die Häufigkeit solcher Einsätze kann daher nicht getroffen werden.
Allgemeine Informationen zum militärischen Flugbetrieb haben wir im Internet unter Militärischer Flugbetrieb (bundeswehr.de) bereitgestellt. Ebenso haben wir in unserem Hause ein Bürgertelefon eingerichtet, damit sich die Bevölkerung auch unmittelbar mit Ihren Beobachtungen an uns wenden kann. Die Erreichbarkeiten sowie die Informationen, die wir benötigen, um Anfragen bearbeiten zu können, haben wir hier zusammengestellt: Bürgerservice rund um den militärischen Flugbetrieb (bundeswehr.de).
Insofern ist nun klar: Die Abfangjäger der Bundeswehr übten gestern Abend verschiedene Flugmanöver. Zur Schlafenszeit von Kindern, Senioren und Schichtarbeiter vielleicht nicht unbedingt der beste Zeitpunkt.
Die Eurofighter waren meiner Meinung weit unter 7-8km Höhe, die wird die meiste Zeit max. 2-3km gewesen sein, bei der Lautstärke. Es war trotz 3fach Verglasung der Fenster deutlich zu vernehmen.