(Greiz). Wer am Samstag (31.5.2025) kurz vor 09.00 Uhr in Greiz unterwegs war, wundert sich, warum quasi an jeder Bushaltestelle junge wie auch nicht mehr ganz so junge Männer – aber auch Frauen – mit Fotoapparaten standen. Das Geheimnis lüftete sich am Vormittag. Nämlich als die ersten Oldtimer- Busse durch Greiz rollten. Die Personen- und Reiseverkehrs GmbH Greiz (PRG) ließ es mit dem Kraftverkehr Greiz e.V. zum 100-jährigen Jubiläum „Städtischer Kraftomnibusverkehr“ so richtig krachen.
Unterstützung durch Oldtimer auch aus anderen Landkreisen. Historische Busfahrten waren sehr gefragt.



Allein hätten die beiden Veranstalter es vermutlich nicht geschafft. Umso mehr ist zu würdigen, dass deren Anstrengungen auch aus anderen Landkreises unterstützt wurden. Ob aus Altenburg oder dem Vogtland, selbst aus dem „hohen Norden“ Meck-Pom´s waren von Eigentümern Busse bereit gestellt worden, um die Entwicklung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in eine historische Zeitreihe stellen zu können.
Der „Renner“ unter den Besuchern waren jedoch die angebotenen Fahrten mit den historischen Bussen. Diese waren stark nachgefragt. Und für die, die nicht mitfahren wollten oder konnten, blieben eindrucksvolle Motive top gepflegter Oldtimer, die an den Bushaltestelle fotografisch der Nachwelt erhalten wurden.








Auf dem PRG- Gelände vielfältiges Programmangebot. Für Essen und Trinken war gesorgt.
Aber auch auf dem Gelände der PRG in Greiz-Gommla wurde den Besuchern einiges geboten. Schon die Einweisung erfolgte standesgemäß in historischen Uniformen. Der „Genosse Hauptwachtmeister“ der Deutschen Volkspolizei (DVP) sorgte bei älteren Fahrzeugführern für ein Schmunzeln. Denn zu Glück hatte der seinen „Stempel“ nicht dabei. Wer jetzt beim Lesen ein Fragezeichen über den Kopf hat: einfach mal den Opa fragen!

Denn die PRG und der Kraftverkehr-Verein erhielt tatkräftige Unterstützung durch weitere Aussteller. Für die Kinder war der Hindernisparcour der Verkehrswacht Gera wohl am attraktivsten. Mit Bedauern erfuhren unsere Redaktionsmitglieder nebenher, dass die – von ihnen mit gegründete – Verkehrswacht Greiz sich nach dem Tod ihres Vorsitzenden Ekkehard Bohm leider aufgelöst hat.







Im DEKRA-Bus durften sich Kinder einmal auf den Fahrersitz setzen- und live erleben, was „toter Winkel“ wirklich bedeutet. Denn das dort abgestellte Fahrrad verschwand quasi im „Nichts“- sprich: Das Fahrrad war für den Fahrer nicht zu sehen. Im realen Leben wäre also auch der Fahrradfahrer „verschwunden“, was bei Abbiegevorgängen katastrophale Folgen haben kann.


Genau bei diesen Folgen käme dann die „PSNV“ des DRK zum Einsatz, die sich ebenfalls vorstellte. PSNV heißt „Psycho-soziale-Not-Versorgung“, die Frauen und Männer dieser Einheit kommen also zwecks Nachsorge nach schweren Traumatas zum Einsatz. Bei der PSNV-E werden eher die Einsatzkräfte der „Blaulicht“- BOS (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben = Polizei, Rettungsdienst, Feuerwehr, DRK, THW) betreut. Bei der PSNV-B dient die Nachsorge der Bevölkerung, also z.B. Hinterbliebenen oder Zeugen eines Unfallgeschehens. Eine Einheit (erkennbar an den violetten Westen), von der viele gar nichts wissen. Bekannter ist da schon der Einsatzzug des Katastrophenschutzes. Denn diese ehrenamtliche Kräfte stellen zumeist die medizinische Versorgung bei Veranstaltungen sicher.




Weitere Aussteller wie Bernd Golle Modellbau oder der Ralley-Club Wildetaube ergänzte die Riege der Aussteller. Der Verein Kraftverkehrs Greiz e.V. sicherte die Verköstigung der vielen Gäste ab.







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