Beratung zum SED-Unrecht und zur Unterstützung von DDRHeimkindern

(Gera/Greiz). Das Stasi-Unterlagen-Archiv Gera führt in Kooperation mit dem Thüringer Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur einen Bürgerberatungs- und Informationstag am 6. November 2025 in der Zeit von 14 bis 18 Uhr im Landratsamt Greiz, Haus 1, Zimmer 112, durch.

Ansprechpartner für Betroffene und Interessierte sind die Mitarbeiter Stasi-UnterlagenArchivs und des Landesbeauftragten. Das Stasi-Unterlagen-Archiv gibt an diesem Tag Bürgern die Möglichkeit zur Antragstellung auf Akteneinsicht und beantwortet Fragen zur persönlichen Akteneinsicht, zu Wiederholungsanträgen, zur Decknamenentschlüsselung und zur Arbeit der Behörde. Auftrag des Thüringer Landesbeauftragten ist die Beratung und Information von Betroffenen und deren Angehörigen/Hinterbliebenen zu den Rehabilitierungsmöglichkeiten nach den SED-Unrechtsbereinigungsgesetzen und den daran geknüpften Ausgleichs- und Unterstützungsleistungen:

  • Die Strafrechtliche Rehabilitierung ermöglicht die Aufhebung rechtsstaatswidriger Entscheidungen
    der DDR-Justiz oder behördlicher Entscheidungen über Freiheitsentzug, sofern sie der politischen
    Verfolgung oder sachfremden Zwecken gedient hat.
  • Die Verwaltungsrechtliche Rehabilitierung dient der Aufhebung rechtsstaatswidriger
    Verwaltungsmaßnahmen von DDR-Organen, die zu einer gesundheitlichen Schädigung, zu einem
    Eingriff in Vermögenswerte oder zu einer beruflichen Benachteiligung geführt haben und deren Folgen
    noch heute unmittelbar schwer und unzumutbar fortwirken.
  • Die Berufliche Rehabilitierung zielt auf einen Nachteilsausgleich für politisch motivierte Eingriffe in
    Schule, Ausbildung und Beruf.
  • Die Mitarbeiter unterstützen Bürger bei den Antragstellungen und der Nachweisrecherche und bieten
    die Möglichkeit des persönlichen Gesprächs zur Aufarbeitung der erlebten politischen Verfolgung in
    einem geschützten Rahmen. Ebenso berät und unterstützt der Landesbeauftragte ehemalige DDRHeimkinder, die in Spezialkinderheimen und Jugendwerkhöfen Leid und Unrecht erfahren haben in ihren Anliegen zur Schicksalsaufklärung und zur Rehabilitierung. Betroffene, die bereits rehabilitiert sind und sich in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage befinden, erhalten Informationen zur Antragstellung von Leistungen aus dem Thüringer Härtefallfonds für Verfolgte der SED-Diktatur.

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